Wie leben wir morgen?
Das Zuhause von morgen wird weit mehr sein als ein einfacher Rückzugsort. Es wird ein Ort sein, an dem Technologie, Natur und menschliche Bedürfnisse in harmonischem Einklang zusammenkommen. Die Herausforderung für Planer und Architekten besteht darin, Räume zu schaffen, die nicht nur funktional und ästhetisch ansprechend sind, sondern auch die tiefen Bedürfnisse der Menschen nach Verbindung, Harmonie und Nachhaltigkeit erfüllen. Das neue Buch „Das Haus der Zukunft“ aus dem Callwey-Verlag zeigt spannende Facetten dieses Themas auf.
Zwischen Naturverbundenheit & digitaler Realität

Susanne Brückner, Innenarchitektin aus München, wirft einen spannenden Blick auf zukünftige Wohntrends.
Schon heute ist Smart Home keine Zukunftsmusik mehr, sondern gelebte Realität. Brückner ist überzeugt, dass intelligente Haustechnik und smarte Sicherheitssysteme bald zur Selbstverständlichkeit werden. Insbesondere in einer alternden Gesellschaft werden Wohnungen zunehmend auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet sein. Barrierefreiheit, gut beleuchtete Räume und technologische Hilfsmittel werden den Alltag erleichtern und gleichzeitig den Komfort steigern.

Aber die technologischen Entwicklungen sind nur ein Teil des Wandels. Brückner betont die wachsende Bedeutung von Naturverbundenheit in urbanen Wohnräumen. In einer Welt, die immer digitaler wird, suchen Menschen vermehrt nach einer Rückverbindung zur Natur. Urban Gardening, Indoor-Pflanzen und biophile Designs werden zu zentralen Elementen der Innenarchitektur. Begrünte Innenhöfe, vertikale Gärten und innovative Lichtkonzepte, die den natürlichen Tageslichtzyklus imitieren, sollen den Bewohnern ein Gefühl von Nähe zur Natur vermitteln – selbst in der Stadt.
Ein weiterer Trend, den Brückner erkennt, ist die Auflösung der strikten Trennung zwischen Wohnen und Arbeiten. Die zunehmende Urbanisierung und veränderte Mobilitätsbedürfnisse führen dazu, dass sich Wohn- und Arbeitsbereiche immer mehr vermischen. Multifunktionale Räume und modulare Möbel werden es ermöglichen, dass Wohnräume sich flexibel an die verschiedenen Bedürfnisse des Tages anpassen – sei es für Arbeit, Entspannung oder soziale Aktivitäten.

Neben den technologischen und naturverbundenen Aspekten spielt auch die soziale Dimension des Wohnens eine immer größere Rolle. Modelle wie das genossenschaftliche Wohnen, bei dem Gemeinschaftsräume und gemeinsam genutzte Flächen die soziale Interaktion fördern, gewinnen an Bedeutung. „Collaborative Living“ nennt sich dieser Trend, der nicht nur auf Gemeinschaftsgärten oder gemeinsame Dachterrassen setzt, sondern auch innovative Konzepte wie mietbare Kleinstwohnungen für pflegebedürftige Angehörige integriert.
Das Zuhause der Zukunft wird ein Ort sein, an dem das Leben in all seinen Facetten erlebbar ist – ein Ort, an dem sich die Bewohner in einer digitalisierten, aber naturverbundenen Welt wirklich zu Hause fühlen.
Arkadien – Paradies für modernes Wohnen
Das Wohnprojekt Arkadien Ulm/Dornstadt bietet eine beeindruckende Verschmelzung von Natur und urbanem Lebensstil. Diese Siedlung, die von der Strenger Gruppe in Zusammenarbeit mit Baustolz und Wohnstolz entwickelt wurde, ist mehr als nur ein Wohnquartier – sie ist ein Lebenskonzept, das den Bedürfnissen moderner Familien gerecht wird und gleichzeitig das Wohlbefinden und die Gemeinschaft in den Vordergrund stellt.
Arkadien vereint auf einem 3,5 Hektar großen Areal insgesamt 205 Wohneinheiten, darunter 14 Doppelhaushälften, 40 Eigentumswohnungen und 70 Reiheneigenheime. Diese Vielfalt an Wohnformen stellt sicher, dass sowohl Familien als auch Singles oder Senioren die passende Immobilie finden. Ein besonderes Highlight ist der 3.000 Quadratmeter große künstliche See, der nicht nur das Zentrum des Quartiers bildet, sondern auch als Ort der Erholung und Begegnung dient. Der See mit seiner naturnahen Ufergestaltung und den großzügigen Aufenthaltsflächen lädt zu entspannenden Spaziergängen oder gemütlichen Stunden am Wasser ein.
Arkadien fördert aktiv das Zusammenleben mehrerer Generationen. Die Siedlung bietet nicht nur individuelle Rückzugsorte, sondern auch Gemeinschaftsräume, die zur sozialen Interaktion einladen. Ein voll ausgestatteter Gemeinschaftsraum, eine Paketstation sowie ein Abenteuerspielplatz sind nur einige der vielen Annehmlichkeiten, die den Bewohnern zur Verfügung stehen. Darüber hinaus bietet das Quartier innovative Lösungen wie E-Tankstellen und einen Fahrrad-Hub, die den nachhaltigen Lebensstil der Bewohner unterstützen.
Das Projekt wurde nicht nur für seine Architektur, sondern auch für seine städtebauliche Qualität mehrfach ausgezeichnet. Es gehört zu den 20 besten Projektentwicklungen Deutschlands und wurde in der Kategorie „Quartiersentwicklung“ prämiert. Mit seiner einzigartigen Mischung aus modernem Design, nachhaltiger Bauweise und starkem Gemeinschaftssinn setzt Arkadien neue Maßstäbe für zukünftiges Wohnen.
Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie modernes Leben und Wohnen im Einklang mit der Natur und den Bedürfnissen der Menschen
gestaltet werden kann. Es ist ein Beispiel dafür, wie innovative Architektur und durchdachte Planung zu einem lebenswerten und nachhaltigen Wohnumfeld führen können.
Klimaresiliente Gärten
Der Garten der Zukunft begegnet den Herausforderungen des Klimawandels und ist gleichzeitig eine Oase der Ruhe und Schönheit. Moderne Gartenkonzepte setzen daher auf nachhaltige Ansätze, die ästhetisch ansprechend, umweltfreundlich und funktional sind.
Angesichts häufiger werdender Dürren und unvorhersehbarer Regenfälle wird Wasser in der Gartengestaltung der Zukunft immer kostbarer. Eine innovative Lösung sind sogenannte Regengärten, die gezielt Oberflächenwasser von Dächern, Wegen und Einfahrten aufnehmen und langsam in den Boden abgeben. Diese bepflanzten Senken können bis zu 30 Prozent mehr Wasser aufnehmen als herkömmliche Rasenflächen und tragen so zur Grundwasserneubildung bei. Gleichzeitig reduzieren sie die Belastung von Kanalisationen und verhindern Überschwemmungen.
Während in der Vergangenheit der englische Rasen als Ideal galt, liegt der Fokus heute auf Wildblumenwiesen und Nutzgärten. Diese bieten nicht nur einen geringeren Pflegeaufwand, sondern fördern auch die Biodiversität. Insektenfreundliche Pflanzen wie Lavendel, Echinacea und verschiedene Ziergräser sind nicht nur pflegeleicht, sondern bieten auch wichtigen Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber. Die Kombination aus essbaren und dekorativen Pflanzen, sogenannte „Edimentals“, gewinnt ebenfalls an Beliebtheit, da sie sowohl optisch ansprechend als auch nützlich sind.
Mit steigenden Temperaturen werden schattige Plätze im Garten immer wichtiger. Mehrstämmige Bäume und kleine Gehölze, die nicht zu viel Platz beanspruchen, sind ideal, um solche Rückzugsorte zu schaffen. Diese Bäume bieten nicht nur Schutz vor der Sonne, sondern tragen auch zur Kühlung des Mikroklimas bei und sorgen für angenehme Aufenthaltsorte im Freien.
Die Integration smarter Technologien in die Gartenpflege ist ein weiterer Schritt, um die Gartenarbeit effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Automatische Bewässerungssysteme, Mähroboter und intelligente Beleuchtung sorgen dafür, dass der Garten mit minimalem Aufwand optimal gepflegt wird. Solche Technologien helfen, den Wasserverbrauch zu optimieren und die Gartenarbeit zu erleichtern, was besonders in heißen Sommern von Vorteil ist.
Im eigenen Zuhause alt werden
In einer Welt, in der der demografische Wandel unaufhaltsam vor-anschreitet, gewinnt das Konzept des altersgerechten Wohnens zunehmend an Bedeutung. Martina Koepp, Expertin der GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik®, betont die Notwendigkeit, Wohnräume so zu gestalten, dass sie den Bedürfnissen aller Generationen gerecht werden. Der Begriff „Gerontotechnik®“ wurde bereits 1993 ins Leben gerufen und steht für die Integration von Technologie und Wissen über das Älterwerden in das Design und die Bauweise von Wohnräumen.
Das Konzept des altersgerechten Wohnens geht weit über die bloße Erfüllung von Normen hinaus. Wie Koepp erklärt, sollten Wohnräume generationenübergreifend geplant werden. Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist die bodenebene Dusche. Ursprünglich als Lösung für Rollstuhlfahrer entwickelt, hat sie sich mittlerweile zu einem Komfortprodukt für alle Altersgruppen etabliert. „Wer für das Alter konstruiert, schließt die Jugend ein“, betont Koepp und macht damit deutlich, dass eine barrierefreie Gestaltung des Wohnraums jedem zugutekommt.
Ein besonders spannendes Beispiel für solche Innovationen sind private Homelifte. Während Treppenlifte oft als stigmatisierend empfunden werden, bieten Homelifte eine elegante Lösung für die vertikale Erschließung von Wohngebäuden. Diese Lifte lassen sich mit geringem Installationsaufwand einbauen und fügen sich harmonisch in die bestehende Architektur ein – eine wertvolle Investition, die nicht nur den Alltag erleichtert, sondern auch den Wert der Immobilie erhält.
Für all jene, die heute neu bauen oder renovieren, empfiehlt Koepp, frühzeitig über altersgerechte Anpassungen nachzudenken. Breite Türen, schwellenlose Zugänge und ein barrierefreies Bad sind Investitionen in die Zukunft, die den Komfort im Alltag steigern und gleichzeitig den Verbleib im eigenen Zuhause auch im Alter ermöglichen. „Der Komfort von heute ist die Vorsorge für morgen“, fasst Koepp zusammen und ermutigt, die Themen Barrierefreiheit und altersgerechtes Wohnen als integralen Bestandteil jeder Bauplanung zu betrachten.
Garage & Keller neu nutzen
Im modernen Hausbau der Zukunft werden Keller und Garagen zu multifunktionalen Räumen, die weit über ihre traditionellen Funktionen hinausgehen. Diese Bereiche bieten nicht nur zusätzlichen Stauraum, sondern eröffnen neue Möglichkeiten, um das Eigenheim effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Besonders in Zeiten steigender Grundstückspreise und der zunehmenden Notwendigkeit für nachhaltiges Bauen spielen diese Räume eine zentrale Rolle bei der Schaffung von flexiblem Wohnraum.
Garagen haben sich von einfachen Abstellplätzen zu multifunktionalen Bereichen entwickelt, die das Potenzial haben, zentrale Energiequellen für das Eigenheim zu werden. Durch die Integration von Photovoltaikmodulen auf dem Garagendach können diese Flächen zur Energiegewinnung genutzt werden. Zusätzlich können moderne Garagen auch mit nachhaltigen Wassermanagementsystemen ausgestattet werden. Regenwasserauffangsysteme und Zisternen machen es möglich, das Wasser effektiv für die Gartenbewässerung oder andere häusliche Anwendungen zu nutzen.
Ein zentraler Aspekt der modernen Hausplanung ist die Einbeziehung des Kellers als vollwertigen Wohnraum. Der Keller wird nicht länger nur als Lager- oder Nebenraum betrachtet, sondern als integraler Bestandteil des Wohnraums, der sich im Laufe der Zeit flexibel an die Bedürfnisse der Bewohner anpassen kann. Durch eine durchdachte Planung kann der Keller beispielsweise als zusätzliches Schlafzimmer, Arbeitsbereich oder Gemeinschaftsraum genutzt werden. Diese Flexibilität ermöglicht es den Bewohnern, den Raum als Einliegerwohnung für Gäste oder später im Alter als Wohnraum für eine Pflegekraft zu nutzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Keller und Garagen im modernen Hausbau weit mehr als nur funktionale Räume sind. Sie bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, die den Wohnkomfort erhöhen, die Nachhaltigkeit fördern und das Eigenheim für kommende Generationen vorbereiten. Wer heute ein Haus plant, sollte diese Räume daher unbedingt in seine Überlegungen einbeziehen, um die vielfältigen Potenziale, die sie bieten, voll auszuschöpfen.