Nicht umsonst ist der Gewinner des Wettbewerbes „Häuser des Jahres“ ein Gebäude, das der Natur den Vortritt lässt. Keiner der 70 Bäume auf dem Grundstück unweit des brandenburgischen Mellensees musste dem Bau des poetischen Holz-Stahl-Glas-Gebildes weichen! Um die Wurzeln zu schonen und die Bodenversiegelung zu minimieren wurde der eingeschossige Pavillon mittels Stahlstützen um 1,20 Meter aufgeständert. Doch nicht nur hier macht ein Bau auf Stelzen Sinn, auch in hochwassergefährdeten Regionen wendet man diese Technik an, um sein Zuhause für zunehmende Extremwetterereignisse zu wappnen.

Umbauen und Weiterbauen statt neu bauen! Das sind die Disziplinen, die Architekten angesichts des Klimanotstandes zu beherrschen haben. Daher sind Projekte, die die alte Bausubstanz maximal nutzen und zeitgemäß aufwerten, gefragt wie nie zuvor. Existierende Gebäude weiterzudenken setzt ein Zeichen gegen noch mehr Flächenversiegelung. Die vorhandenen Ressourcen müssen erstens nicht entsorgt werden und ein Umbau verbraucht zweitens viel weniger Materialien und CO₂ als ein Neubau.

Die zukunftsorientierte Generation besinnt sich bei Konsum, Leben und Wohnen auf das Wesentliche. Dieser Minimalismus bedeutet zwar eine Reduktion von Wohnfläche, aber nicht selten ein Mehr an finanzieller Unabhängigkeit und Gemütlichkeit. Kleine Häuser oder Tiny Houses sind schnell beheizt, schnell aufgeräumt und schnell geputzt. Außerdem punkten Sie mit deutlich geringeren Kosten und einer guten Ökobilanz.

Die Bauindustrie ist für 75 % des Ressourcenverbrauches der Erde verantwortlich. Darüber hinaus verursachen Baustellen enorme Abfallmengen. Ein guter, weil durchdachter Grundsatz lautet daher „Einfach bauen!“. Man verwende möglichst wenig Materialien und belasse diese im Rohzustand. Holz, Stein, Ziegel oder Lehm, wie bei diesem 3D-gedruckten Haus, sind optimal. Diese kann man wiederverwenden oder in den natürlichen Kreislauf der Natur zurückgeben.

Nicht mehr vorstellbar ist ein modernes Haus ohne einen zeitgemäßen Energiestandard. Eine möglichst gute Dämmung und Lüftung, die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen bzw. die Nutzung regenerativer Energiequellen ist heute nicht umsonst bei Neubauten bereits verpflichtend. Komplett autark lebt es sich in sogenannten Earthships, die das Regenwasser aufbereiten und ihr Abwasser klären. Bei Crailsheim entsteht aktuell solch ein Haus.