FÖRDERUNG
2024

Förderung 2024: Klimafreundliches Bauen und Sanieren in Deutschland

Wer heute baut oder saniert, tut dies zunehmend klimafreundlich. Im Jahr 2023 wurden neue, ambitionierte Programme zur Förderung energieeffizienten Bauens und Sanierens eingeführt, und auch 2024 bleibt die Förderung in Deutschland ein zentrales Thema. Das Ziel ist klar: Bis 2045 soll der Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral sein. Die Förderlandschaft entwickelt sich daher ständig weiter. Hier ein Überblick über die aktuellen Programme und Neuerungen.

SANIERUNG

Für das Jahr 2024 ist ein Budget von 15 Milliarden Euro für Sanierungsmaßnahmen vorgesehen, eine Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr. Wer sein Effizienzhaus fördern lassen möchte, wendet sich nach wie vor an die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Zuschüsse für Einzelmaßnahmen werden über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt. Beispiele für förderfähige Einzelmaßnahmen sind:

  • Anschluss an ein erneuerbares Wärmenetz
  • Maßnahmen zur Heizungsoptimierung
  • Verbesserungen an der Gebäudehülle
  • Modernisierung der Anlagentechnik
  • Nutzung erneuerbarer Energien für die Heizung

Neu seit 2023 und weiterhin gültig: Aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels werden auch Materialkosten bei Eigenleistungen gefördert. Diese Eigenleistungen müssen jedoch von einem Energie-Effizienz-Experten oder einem Fachbetrieb geprüft und bestätigt werden, um sicherzustellen, dass sie fachgerecht durchgeführt wurden und die Materialkosten korrekt aufgeführt sind.

Weitere Informationen:

www.bafa.de
www.KfW.de

NEUBAU

Trotz Kritik von Experten bleibt die Neubauförderung auch 2024 eher knapp bemessen. Für den Neubau stehen weiterhin nur 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung, hauptsächlich in Form von zinsgünstigen Krediten, verbunden mit hohen Standards für energieeffizientes Bauen. Diese Summe teilt sich auf in 800 Millionen Euro für das Programm „Klimafreundlicher Neubau“ und 400 Millionen Euro für die Wohneigentumsförderung von Familien.

Der gesetzliche Mindeststandard für Neubauten bleibt weiterhin der Effizienzhaus-55-Standard. Zinsgünstige Kredite gibt es ab dem Effizienzhaus-40-Standard. Eine erhöhte Förderung erhalten Gebäude, die das Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude Plus“ erhalten. Dieses Siegel stellt besondere Anforderungen an die CO₂-Emissionen, den Primärenergiebedarf, eine nachhaltige Materialgewinnung, die Vermeidung von Schadstoffen in Baumaterialien sowie an die Barrierefreiheit.

Um das Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) zu erhalten, ist weiterhin eine umfassende Nachhaltigkeitsbewertung erforderlich, die von einer akkreditierten Zertifizierungsstelle überprüft wird.

Weitere Infos unter: www.nachhaltigesbauen.de

WÄRMEPUMPEN

Im Jahr 2024 rückt die Förderung von Wärmepumpen noch stärker in den Fokus der deutschen Klimapolitik. Wärmepumpen gelten als Schlüsseltechnologie für die Dekarbonisierung des Heizungssektors und sind besonders effizient, wenn sie mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Folgende Punkte sind dabei hervorzuheben:

  • Erhöhung der Fördermittel: Die Förderung von Wärmepumpen wird 2024 nochmals erhöht, um den Umstieg auf diese Technologie weiter zu beschleunigen. Sowohl die Anschaffung als auch der Einbau von Wärmepumpen wird großzügig bezuschusst.
  • Technologieoffenheit: Neben Luft-Wasser-Wärmepumpen und Erdwärmepumpen werden auch innovative Technologien wie hybride Wärmepumpensysteme oder Wärmepumpen mit Eisspeichern gefördert.
  • Förderbedingungen: Die Förderung ist an hohe Effizienzstandards gekoppelt. Gefördert werden Wärmepumpen mit einer hohen Jahresarbeitszahl (JAZ) und in Kombination mit Maßnahmen zur Heizungsoptimierung.
  • Integration in bestehende Systeme: Auch der Austausch von alten Heizungsanlagen gegen moderne Wärmepumpen in Bestandsgebäuden wird stark gefördert. Hierbei werden insbesondere Systeme unterstützt, die in Kombination mit Solaranlagen betrieben werden.

Wichtig ist, dass vor der Installation ein Energie-Effizienz-Experte konsultiert wird, der die Eignung der Wärmepumpe für das spezifische Gebäude bewertet und die notwendige Förderfähigkeit bestätigt.

Weitere Informationen:

www.bafa.de
www.KfW.de

ÖKOBILANZ BERECHNEN

Die Ökobilanzierung bleibt ein zentrales Werkzeug, um die Umwelteinwirkungen und den Energiebedarf eines Gebäudes über dessen gesamten Lebenszyklus hinweg zu berechnen. Dabei werden alle Phasen von der Herstellung der Baustoffe über die Instandhaltung und den Betrieb bis hin zur Entsorgung berücksichtigt.

Zu den gängigen Werkzeugen für die Erstellung von Ökobilanzen gehören weiterhin:

Online-Ökobilanz-App eLCA: www.bauteileditor.de
Einheitliche Datengrundlagen: www.oekobaudat.de
Infos zur Baustoffwahl WECOBIS: www.wecobis.de

BARRIEREFREIHEIT WIRD STANDARD

Die Anforderungen an Barrierefreiheit in Neubauten werden auch 2024 verstärkt. Im aktuellen Wohnungsbestand sind nur etwa 2 % der Wohnungen altengerecht. Der Anteil hochbetagter Menschen wird bis 2050 voraussichtlich auf 14 % steigen, was inklusive Konzepte in der Architektur notwendig macht. Das Konzept „ready – vorbereitet für altengerechtes Wohnen“, das im Rahmen der Zukunft Bau-Forschungsförderung des Bundesbauministeriums entwickelt wurde, wird nun schrittweise in die Anforderungen für das QNG integriert.

Weitere Informationen:  www.readyhome.de

SOLAR SOLL SICH LOHNEN

Das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus dem Jahr 2023 zeigt weiterhin Wirkung. Ziel ist es, die inländische Stromversorgung bis 2035 nahezu treibhausgasneutral zu gestalten. Die Einspeisung und der Eigenverbrauch von Solarstrom bleiben profitabel, und neue Photovoltaikanlagen bis 40 kWp Leistung sind von der Umsatz- und Einkommenssteuer befreit. Die Einspeisevergütung wurde leicht erhöht, um die Investition in neue Anlagen attraktiver zu machen.

Auch die Förderung für Mieterstrom wird weiter ausgebaut, und Solarmodule, die nicht auf dem Hausdach montiert werden können, werden weiterhin bei einer Platzierung im Garten gefördert. Die Kampagne der Deutschen Umwelthilfe zur Förderung von Balkonkraftwerken zeigt Erfolg: Mini-PV-Anlagen sind mittlerweile weit verbreitet und in vielen Geschäften erhältlich.

Weitere Informationen:

www.bundesnetzagentur.de
www.vde.com
www.duh.de

 

 

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